Konzertkritik von Silvia Thurner, in der Online-Ausgabe der Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft, 2. Februar 2025.

Die Mezzosopranistin Corinna Scheurle und Hanna Bachmann am Klavier zogen bei den Röthner Schösslekonzerten die Zuhörenden in ihren Bann.
[…] Bei ihrem Konzert im Röthner Schlössle faszinierten die Künstlerinnen primär mit zwei Liederzyklen. Corinna Scheurle ist zweisprachig in einer deutsch-ungarischen Familie aufgewachsen. So sang sie die Fünf Lieder op. 16 von Béla Bartók in ihrer Muttersprache und ließ mit dem hierzulande unbekannten Werk aufhorchen. Erdig und ungewohnt in der sprachlichen Diktion verströmten die Lieder nach Texten von Andreas Ady durch ihre musikalische Klangfärbung eine zugleich spannungsgeladene und geheimnisvolle Wirkung. Emotional gestalteten die Sängerin den Gesangspart und die Pianistin die melodischen Hauptlinien, die auch für den Klavierpart einen bedeutenden Bezugspunkt darstellten. Charakteristische Tonschritte und an der ungarischen Volksmusik orientierte Tonskalen und die Harmonik wirkten symbolisch. Sensibel wurde eine verlorene Liebe mit Analogien zu naturhaften Herbst- und Meerbildern beschrieben. Mit diesen Liedern boten Corinna Scheurle und Hanna Bachmann bereichernde Einblicke in die Liedkunst eines Béla Bartók.[…]
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