Bericht von Fritz Jurmann in den Vorarlberger Nachrichten, 25.11.2021
Die Pianistin Hanna Bachmann reaktiviert ihren bewährten „Musikalischen Adventkalender“.
RÖTHIS. Zu den Kulturschaffenden des Landes, die in diesem vierten Lockdown aus der Not eine Tugend machen und für Kontakte mit ihrem Publikum auf digitale Angebote setzen, zählt auch die umtriebige Pianistin Hanna Bachmann (28). Die Künstlerin, die ihren Aktionsradius längst über uns Land hinaus erweitert und eben im Röthner Schlössle mit Unterstützung ihrer Heimatgemeinde eine Konzertreihe initiiert hat, besitzt darin bereits einschlägige Erfahrung. Bereits vor einem Jahr ließ sie erstmals mit ihrem täglichen „Musikalischen Adventkalender“ aufhorchen. Der Erfolg war so groß, dass sie mit „The Sound of Spring“ im Frühling eine weitere Streaming-Variante an vier Wochenenden versuchte. Am 1. Dezember wird sie nun angesichts der Situation ihren digitalen Adventkalender in einer Neuauflage reaktivieren und damit vorweihnachtliche Stimmung in unsere Wohnungen bringen.
Elektronischer Kalender
An den 24 Tagen des Advents öffnet sich jeweils ein Türchen des elektronischen Kalenders und die Pianistin spielt in kurzen Videos 24 sorgfältig ausgewählte Klavierstücke. Dabei lernen die Zuhörer Musik von sechs Komponistinnen und 18 Komponisten kennen, deren Identität jedoch bis zum jeweiligen Tag ein Geheimnis bleibt. Die Werke stammen aus 250 Jahren Musikgeschichte, bekannte Namen finden sich darunter ebenso wie Geheimtipps. Die Videos sind allesamt im eigenen Wohnzimmer aufgenommen, somit lässt Bachmann damit auch die Tradition der Hausmusik auf virtuelle Art neu aufleben.
Die Künstlerin erinnert sich: „Das Projekt Adventkalender war im Vorjahr ein Experiment, das wir sehr kurzfristig auf die Beine gestellt haben – arbeitsintensiv und auch mit einem gewissen finanziellen Risiko verbunden in einer ohnehin ungewissen Situation. Ich war davon zunächst total überrumpelt und es hat etwas gedauert, bis ich sie in ihrer ganzen Tragweite mit 20 abgesagten Konzerten allein im Vorjahr erfasst hatte. Nach einiger Überlegung wollte ich das Risiko aber eingehen und war von der positiven Resonanz ganz beglückt. Ich konnte nicht nur alle Kosten decken, sondern kam sogar ins Plus.“
Auf der Webseite christmas.hannabachmann. com können sich Interessenten bereits jetzt den Teaser ansehen und Zugänge buchen. Dafür wird lediglich die eigene E-Mail-Adresse, bzw. die E-Mail-Adresse des Empfängers benötigt, denn es gibt auch die Option, Zugänge zu Weihnachten zu verschenken. Am 1. Dezember werden mit Veröffentlichung des ersten Beitrages die Zugangsdaten für die täglichen Videos ausgeschickt.