Die junge österreichische Pianistin Hanna Bachmann, die in den vergangenen Jahren zu einem gerne gesehenen Gast des Netzwerks Ludwig van B. avanciert ist, ging gemeinsam mit der Jugendtanzkompagnie DanzaMaz der Frage nach, ob sich Beethovens humanistische Gedanken auch in der Musik finden lassen – und ob man diese auch darstellerisch umsetzen kann.
Was sagt seine Musik über den Menschen (und vielleicht Humanisten) Beethoven aus? Als musikalische Beispiele hatten die Beteiligten die sogenannte Sturm-Sonate und die Waldstein-Sonate ausgesucht. Der erste Teil des Abends irritierte zunächst ein wenig – auf dem deckellosen Flügel spielte Bachmann, von den Tänzerinnen war jedoch bis auf eine kleine Versammlung rund um den Flügel nicht zu sehen.
Differenziert gelang der jungen Pianistin der Kopfsatz, mit großer Tiefe das anschließende Adagio und wunderbar leichthändig und perlend der Finalsatz.
Nach einer kurzen Pause kamen in der Waldstein-Sonate nun die jungen Tänzerinnen von Miguel-Angel Zermeno zum Zuge. Der humanistische Gedanke kam in Momenten in ganz kleinen Gruppen zum Ausdruck, mit Szenen von Miteinander, Umeinander und gegenseitigem Halten.
Eine kleine Hommage an die mittlerweile beendete Weltklimakonferenz war ein Spiel mit grünen Federn, mit denen Hanna Bachmann die Tänzerinnen nach dem ersten Satz wach kitzelte.
Interessant kombiniert war das Andante Favori WoO 57, das Bachmann als zweiten Satz einschob und von Beethoven früher auch so konzipiert, dann aber verworfen wurde. Großen Applaus gab es für alle Beteiligten nach dem zunehmend wirbelnden Finalsatz, der auch den Tänzerinnen ein höheres Tempo abverlangte.
Die Mischung aus reinen Musikteilen und Musik und Tanz war zwar zunächst sehr ungewohnt, führte jedoch sehr geschickt dazu, dass auch Hanna Bachmann mit ihrer wunderbaren Interpretation genug gewürdigt wurde.
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