Vorarlberger Nachrichten, 18. Jänner 2017
Die Zielstrebigkeit, mit der die 23-jährige Hanna Bachmann aus Röthis ihren künstlerischen Weg geht, ist bewundernswert. Dazu gehört auch ihre Debüt-CD, die im neuen Saal „Arlberg 1800“ in St. Christoph für die Reihe „Rising Stars“ entstanden ist, mit Booklet-Texten in vier Sprachen. Der musikalisch und inhaltlich geschlossene Eindruck dieser Einspielungen um Abschied und Tod zeigt eine für Bachmanns Alter erstaunliche Offenheit und Reife der jungen Pianistin und ihren Mut, zwischen Beethoven und Schumann eine im Ghetto Theresienstadt entstandene Sonate von Viktor Ullmann zum beklemmenden Mahnmal zu formen. Bei alledem entwickelt die Künstlerin in großen Bögen ungeahnte Kräfte, technisch untadelig und mit fein differenzierter Anschlagskultur und bewahrt sich dabei auch ihre jugendlich unverstellte Sichtweise.